Viktoria Wind
Arbeiter-Soldaten, Revolutionäre in Uniform oder ‚wehrhafte‘ Proletarier? Aushandlungen militärischer Männlichkeiten in politisch ‚linken‘ Milieus (1914–1934)
Abstract
Das Dissertationsprojekt untersucht im Rahmen einer diskurs- und geschlechtertheoretischen Analyse die potenzielle Vielfalt hegemonialer Männlichkeitsentwürfe in militärischen Kontexten. Im Anschluss an de/konstruktivistische Ansätze steht die Prozesshaftigkeit, Instabilität und Performanz von Geschlechterkonstruktionen im Mittelpunkt. Fokussiert wird dabei insbesondere auf militärische Männlichkeitsdiskurse innerhalb des politisch ‚linken‘ Milieus während des Ersten Weltkriegs und der Ersten Republik Österreich bis 1934. Dabei wird in Anschluss an kultur- und geschlechterhistorische Auseinandersetzungen mit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine Forschungsperspektive gewählt, welche die Entwicklungen zwischen 1914 und 1934 sowohl als Brüche als auch als Kontinuitäten wahrnimmt.
Die diskursiv ausgehandelten Be/Deutungsdimensionen, Figuren, Imaginationen und Abgrenzungsfolien von militärischen und proletarisch-‚wehrhaften‘ Männlichkeitsentwürfen in der k.(u.)k. Armee, in der Volkswehr, dem Bundesheer sowie dem Republikanischen Schutzbund stehen im Zentrum. Zusätzlich werden Wechselwirkungen mit zeitgleich existierenden soldatischen, revolutionären, republikanischen und proletarischen Identitäten in den Blick gerückt.